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Teichreinigung: Wie reinige ich einen Gartenteich?

  • Autorenbild: Blogspatz
    Blogspatz
  • 24. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Mai

So pflegst Du Deinen Teich nachhaltig mit und ohne Teichschlammsauger

Ein Gartenteich bringt Leben in den Garten. Er zieht Libellen, Vögel, Frösche und Schmetterlinge an – und mit etwas Glück tummeln sich Fische im klaren Wasser. Doch ein schöner Teich ist kein Selbstläufer: Ohne regelmäßige Pflege droht die Bildung von Faulschlamm, Algenplagen oder gar ein Kippen des Wassers. In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du Deinen Gartenteich gründlich reinigst, warum ein Teichschlammsauger ein echter Helfer sein kann und was Du für ein stabiles biologisches Gleichgewicht tun kannst.


Warum regelmäßige Teichreinigung notwendig ist:

Jeder Teich ist ein kleines Ökosystem, das ständig in Bewegung ist. Organisches Material wie Laub, Pollen, Fischfutterreste, oder abgestorbene Pflanzenteile sammeln sich mit der Zeit am Boden und bilden eine zunehmend dickere Schlammschicht. Dieser sogenannte Teichschlamm besteht aus sich zersetzenden organischen Stoffen, die beim Abbau Sauerstoff verbrauchen und große Mengen an Nährstoffen freisetzen - insbesondere Phosphate. Diese fördern wiederum das Algenwachstum.

Die Folge: grünes, trübes Wasser, schlechte Sicht, unangenehme Gerüche und im schlimmsten Fall ein Sauerstoffmangel für Fische und Pflanzen.


Wann ist die beste Zeit für eine Teichreinigung?

Die gründliche Teichreinigung sollte zweimal jährlich stattfinden:

  • Im Frühjahr (März bis Mai): Um die Winterreste zu entfernen und den Teich für die neue Saison vorzubereiten.

  • Im Herbst (Oktober bis November): Um Laub und Pflanzenreste zu entfernen, bevor sie sich zersetzen und den Teich belasten.

Zwischendurch können kleinere Reinigungsarbeiten wie das Entfernen von Oberflächenschmutz oder das Zurückschneiden von Pflanzen jederzeit durchgeführt werden.


Teich reinigen: Schritt-für-Schritt-Anleitung:



Infografik Ablauf Teichreinigung

1. Vorbereitung

Bevor Du loslegst, solltest Du folgendes bereitlegen:

  • Kescher

  • Schere oder Teichpflanzenschere

  • Eimer oder Wanne für Fische (wenn nötig)

  • Teichschlammsauger oder Schaufel

  • Gummistiefel und Handschuhe (ich benutze immer Badeschuhe, habe allerdings auch nur einen kleineren Teich)

  • eventuell Ersatzwasser (ohne Chlor!)

Wenn Dein Teich Bewohner wie Fische oder Frösche hat, plane die Reinigung an einem milden, bewölkten Tag. Zu viel Sonne kann das Wasser in Zwischenbehältern schnell aufheizen und den Tieren schaden.


2. Oberflächenreinigung

Zuerst entfernst Du mit einem Kescher lose Blätter, Äste, Algen und andere sichtbare Fremdkörper von der Wasseroberfläche. Besonders im Herbst ist das wichtig, damit sich das Material nicht am Boden absetzt.


3. Pflanzenpflege

Schneide abgestorbene oder zu große Wasserpflanzen zurück, teile stark gewachsene Pflanzen wie Seerosen, und entferne invasive Arten. Achte darauf, empfindliche Wurzeln nicht zu beschädigen. Gesunde Pflanzen fördern die Wasserqualität, da sie überschüssige Nährstoffe binden.


4. Teichschlamm entfernen – mit oder ohne Schlammsauger

Jetzt kommt der wichtigste Teil: der Schlamm am Teichboden.


Warum Teichschlamm problematisch ist:

  • Er enthält Faulgase wie Methan und Schwefelwasserstoff.

  • Er entzieht dem Wasser Sauerstoff.

  • Er fördert das Algenwachstum massiv.


Wie Du den Schlamm entfernst:

Variante 1: Mit dem Schlammsauger:

Ein Teichschlammsauger funktioniert wie ein Staubsauger unter Wasser. Er saugt den Bodenschlamm an und leitet das Schmutzwasser in einen Auffangbehälter, Filter oder direkt in den Garten (idealer Dünger!).


Überblick über die Vorteile und Nachteile eines Teichschlammsaugers:


Vorteile eines Teichschlammsaugers:

  • Reinigt Schlamm, Algen und Pflanzenreste effektiv

  • Verbessert die Wasserqualität und Sichttiefe

  • Stabilisiert das biologische Gleichgewicht

  • Spart Zeit bei regelmäßiger Pflege

  • Keine komplette Entleerung des Teiches nötig

  • Auch für andere Einsatzbereiche geeignet (z. B. Pool)


Nachteile eines Teichschlammsaugers:

  • Anschaffungskosten je nach Modell hoch

  • Stromverbrauch je nach Nutzungsdauer beachtlich

  • Kann unhandlich sein bei großen Teichen

  • Günstige Modelle haben begrenzte Saugleistung

  • Gerät selbst muss gereinigt und gewartet werden

  • Bei starkem Schlamm ggf. zusätzliche Maßnahmen nötig

  • Das Teichwasser wird (je nach Modell) ebenfalls abgesaugt und muss wieder aufgefüllt werden (vor allem in der Flachwasserzone ist evl schon das Nachfüllen erforderlich, obwohl man dort noch gar nicht fertig ist mit der Reinigung)

Tipp: Starte in der flachsten Ecke und arbeite Dich systematisch zum tiefsten Punkt vor.


Variante 2: Ohne Schlammsauger:

Bei sehr kleinen Teichen kannst Du auch mit einer Schaufel oder einem Becher den Schlamm händisch abtragen. Das ist mühsam und nicht so effektiv, aber kostengünstig. Bei meinem kleineren Gartenteich war ich froh ihn mit einem Teichschlammsauger gereinigt zu haben.


5. Technik kontrollieren und reinigen

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um Deine Teichtechnik zu checken:

  • Filter reinigen oder austauschen

  • Pumpe entkalken und durchspülen

  • UV-Klärer auf Funktion prüfen

Eine funktionierende Technik reduziert Pflegeaufwand im Alltag und sorgt für klares Wasser.

Für meinen Naturgartenteich besitze ich zwei Wasserspiele mit Solarmodulen. Diese beiden entferne ich im Herbst und nehme zu diesem Zeitpunkt die "Großreinigung" vor. Während des Sommers brauche ich nur bei Bedarf die Filterschwämme zu säubern


6. Wasser auffüllen und kontrollieren

Wenn Du Wasser entnommen hast, füll den Teich mit frischem Wasser auf. Verwende möglichst regenarmes Leitungswasser ohne Zusatzstoffe wie Chlor oder Chloramin. Prüfe anschließend den pH-Wert und die Wasserhärte, um sicherzustellen, dass die Werte für deine Teichbewohner passen.


Teichschlammsauger – Lohnt sich die Anschaffung?

Ja – vor allem ab einer mittleren Teichgröße oder wenn Du viele Fische hältst. Teichschlammsauger gibt es in verschiedenen Preisklassen, von Einsteigergeräten für rund 100 € bis zu Profi-Modellen über 500 €. Einige Baumärkte oder Fachhändler bieten auch Leihgeräte an – eine gute Option, wenn du den Sauger nur saisonal brauchst.

Aber auch bei kleineren Teichen kann es sich lohnen. Ich hatte meinen Teichboden 3 Jahre nicht gereinigt. Nur immer mit dem Kescher die Blätter entfernt. Mit der Zeit sammelt sich immer mehr Dreck und die Steine sind auch immer weniger sichtbar.


Wichtige Kriterien beim Kauf:

  • Leistung (Liter pro Stunde)

  • Schlauchlänge

  • Automatische Abschaltung oder Dauerbetrieb

  • Schmutzfilter / Rücklauf-Option

  • Eignung für Deinen Teichtyp (z. B. mit Steinen, Pflanzen etc.)


Fazit: Teichreinigung mit System lohnt sich

Die Reinigung Deines Gartenteichs muss kein Mammutprojekt sein – mit dem richtigen Plan und Werkzeug ist sie schnell erledigt. Ein Teichschlammsauger kann Dir dabei enorm helfen und Deinen Teich langfristig gesund halten. Sorge regelmäßig für Ordnung im Wasser, dann bleibt Dein Teich ein lebendiger, klarer Mittelpunkt im Garten.





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